Die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners ist momentan bundesweit zum Thema geworden. Der Klimawandel mit milden Wintern und warmen Frühjahren schafft gute Lebensbedingungen für die Schmetterlingsart, welche mittlerweile auch im Hochtaunus immer mehr zunimmt, da der Befall nicht nur an Stiel- und Traubeneichen, sondern auch an Roteichen festzustellen ist.
Die Stadt Usingen beseitigt die Raupen an innerstädtischen Bäumen seit Jahren mit Erfolg, jedoch ist eine Zunahme der Population in den Waldbeständen, auch oberhalb der Eschbacher Klippen sowie in Bereichen des Naturfriedhofs in Merzhausen festzustellen. Aufgrund dieser Situation werden neue Bestattungstermine für den Naturfriedhof auch erst wieder ab der 30. Kalenderwoche (20. Juli 2020) möglich sein.
An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, die Raupen selbst keinesfalls zu berühren. Da die Eichenprozessionsspinner wandern und somit auch nach einiger Zeit wieder in Bodennähe angetroffen werden könnten, sollten auch generell keine Bäume angefasst werden.
Die gesundheitlichen Risiken für den Menschen bestehen bei Berührung der Raupen oder Öffnung der Nester durch das Nesselgift in den Brennhaaren der Tiere. Bei Kontakt mit dem Nesselgift der Brennhaare können zum Beispiel Hautausschlag mit starkem Juckreiz und bei Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten der Atemwege Reizungen auftreten. In sehr seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Dies betrifft zumeist Menschen, die in der Vergangenheit schon mal Kontakt mit dem Nesselgift der Brennhaare hatten.
Die Stadt Usingen empfiehlt daher, sich an die üblichen Sicherheitsempfehlungen zu halten. So sollte die Beseitigung von Raupen und deren Nestern stets durch Fachpersonal erfolgen. Darüber hinaus wurden einzelne Bereiche abgesperrt. Um Beachtung der Hinweisschilder und Absperrungen wird gebeten.
Allerdings wird der Eichenprozessionsspinner auch sehr häufig mit den harmlosen Gespinstmotten verwechselt. Diese legen auffällige Gespinstnester im Bereich der belaubten Zweige kleinerer Bäume und Sträucher an, während die Nester des Eichenprozessionspinners gut getarnt am Stamm und an Starkästen von Eichen sitzen. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben eine dunkle, breite Rückenlinie und borstenartigen Haare, die Gespinstmotte ist grünlich – gelb mit markanten schwarzen Punkten.
Falls Bürgerinnen und Bürger Raupen oder deren Nester sichten, sollten sie sich bitte an den jeweiligen Grundstückseigentümer (bei öffentlichen Grünflächen an Herrn Heinrich unter Tel. 0 60 81 / 10 24 - 77 18) wenden und diese melden.